Eurythmie-Festival 2017 Ismaning/München
Vom 24. bis 27. Mai 2017 fand in Ismaning und in München ein Eurythmie-Festival statt. Dabei trat die Eurythmie als Bühnenkunst in die Öffentlichkeit und Vorträge, Aufführungen, Workshops und Kurse boten zudem die ganze Bandbreite der verschiedenen Anwendungen dieser Kunst dar.
Die Generationen begegneten sich: Künstler, Pädagogen und Therapeuten griffen das Thema „Bilder und deren Wirkung auf den Menschen“ auf. Das Festival sollte ein Forum sein, auf dem diese Künstler, Pädagogen und Therapeuten mit Laien und Oberstufenschülern zusammentreffen. Für alle Besucher wurde etwas angeboten. Ob jemand die Eurythmie neu kennen lernen mochte, vielleicht praktisch vertiefend eine Weiterbildung suchte oder sich einfach freudig, begeisternd bewegen mochte und bewegt werden wollte: durch Darbietungen und Demonstrationen aus allen Bereichen, in denen die Kunst der Eurythmie heute lebt, konnte etwas erfahren werden.
Das übergreifende Thema der Tagung war die Bedeutung von Bildern. Warum? Als Zeitgenosse kann man sich heute kaum der riesigen Bilder- und Informationsflut entziehen. Wissenschaftler und Pädagogen warnen schon lange vor den Folgen einer zu massiven Veräußerlichung der Wahrnehmungsfähigkeit bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Eine innere Verarmung kann eintreten, die heute bereits von vielen Seiten der Gesellschaft beklagt wird. Zwar möchte ein Umdenken stattfinden, neue Ideen dazu werden in die Welt gesetzt, aber auch Ratlosigkeit und Resignation sind zu spüren. Die immense Bilderflut fordert geradezu auf, einen Gegenpol zu setzen. Das kann durch die Kunst angeregt werden; durch künstlerische Betätigung werden innere Bilder erzeugt, die jeder Mensch selbst bildet. Diese innerlich geformten Bilder werden dann wieder nach außen gesetzt in dem künstlerischen Prozess, als Gegengewicht zur heute technisch erzeugten Bilderflut.
Ist nicht die Eurythmie prädestiniert wie kaum eine andere Kunstform der Gegenwart, die Schönheit, Expressivität und immense Wirkung von innerlich-seelischen Bildern zum Ausdruck zu bringen?
Neben den Vorträgen, mit denen die Tage jeweils begannen und die in das Thema einleiteten, gab es die Möglichkeit, in zahlreichen Workshops tätig zu werden; Lehrer arbeiteten aus pädagogischer Sicht an dem Thema, es gab einen Plastizier- und Malkurs und einen Workshop über die Wirkung neuer Medien.
An den Nachmittagen fanden Demonstrationen statt. Bei einigen Demonstrationen und Aufführungen sollte ein neues, lebendiges Arbeiten praktiziert werden: Professionelle Ensembles arbeiteten mit Schülern unterschiedlicher Schulen und Altersstufen zusammen und brachten das Ergebnis auf die Bühne!
Die künstlerische Leitung des Festivals lag bei Gioia Falk.